Schwanger von Affäre – was nun?

Schwanger von Affäre?

Man ist Jahre zusammen, liebt den eigenen Partner und kennt ihn in- und auswendig – und dann lernt man diesen einen Menschen kennen. Man fühlt sich wie frisch verliebt und dann gibt es diesen einen Punkt, an dem man nicht mehr widerstehen kann. Und ehe man sich’s versieht, ist man mittendrin in einer Affäre. Oftmals handelt es sich nur um eine kurze Liebelei mit vielen wunderschönen Nächten, doch bei einem geringen Prozentsatz können die Folgen weitreichend sein. Wurde nicht oder nur unzureichend verhütet, dann kann man schneller schwanger werden als man denkt. Du bist schwanger von einer Affäre? Dann lese weiter!

Klarheit ist wichtig

Zunächst einmal solltest du sicher sein, dass du auch wirklich schwanger. Wenn du den Test nicht schon ein zweites oder drittes Mal wiederholt hast, dann solltest du das nachholen. Ein Besuch beim Frauenarzt sollte eine 100 prozentige Gewissheit bringen. Der nächste Schritt wäre festzustellen, ob das Kind wirklich von deiner Affäre stammt. Überlege genau, ob das Kind wirklich von der Affäre stammen könnte. Hattest du in letzter Zeit Sex mit deinem festen Partner? Kann dieser als Vater gänzlich ausgeschlossen werden?

Miteinander reden

Wenn du dir sicher bist, dass du schwanger von deiner Affäre bist, dann besteht dringender Redebedarf. Es sollte zunächst für Klarheit zwischen dir und dem Kindsvater herrschen. Teile ihm mit, dass du schwanger bist und er der Vater ist. Ihr müsst eine Lösung finden, wie ihr mit der Schwangerschaft umgehen wollt. Soll das Kind auf die Welt kommen? Kommt vielleicht eine Abtreibung in Betracht? Kann diese Frage bejaht werden, dann solltet ihr euch bis zu 12. Schwangerschaftswoche entscheiden. Denn in Deutschland ist eine Abtreibung nach der 12. Woche nicht mehr erlaubt. Bedenke auch, dass eine Abtreibung weitreichende Folgen haben kann. Einige Frauen stecken eine Abtreibung relativ gut weg, andere bekommen erst Jahre später Schuldgefühle.

Mache dich darauf gefasst, dass dein Gegenüber zunächst in eine Art Schockstarre verfällt. Schließlich bedeutet eine Schwangerschaft, dass das Leben quasi von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Mutter und Vater sind, unabhängig davon, ob sie in einer Beziehung leben oder nicht, für den Rest ihres Lebens miteinander verbunden. Gerade Männer sind in solch einer Situation zunächst sprachlos.

Vermutlich wird seine erste Reaktion abweisend sein. Vielleicht wird er sofort über eine Abtreibung reden. Oder er will das Kind unbedingt bekommen. Auch wenn eine hitzige Diskussion entsteht, versucht ruhig und besonnen zu bleiben. Meistens ist die erste Reaktion sehr impulsiv. Eine solche „Neuigkeit“ muss Mann erstmal verdauen.

Aber was auch immer passt: Am Ende entscheidest du. Selbst wenn der Kindsvater zum Beispiel eine Abtreibung möchte – wenn du das nicht willst, dann machst du es nicht.

Abgesehen davon solltet aber nicht nur ihr miteinander reden. Bedacht werden sollte auch, wie ein vielleicht vorhandener Lebenspartner beziehungsweise eine Lebenspartnerin auf diese Situation reagieren könnte.

„Beichten“ erleichtert das Gewissen

Du und deine Affäre sollten sich gut überleben, ob ihr diese „Neuigkeit“ mit dem jeweiligen Partner beziehungsweise der jeweiligen Partnerin teilen wollt. Immerhin wird ein Kind von einer Affäre die Grundfesten einer jeden Partnerschaft erschüttern. Grundsätzlich solltest du allerdings ehrlich sein. Nicht nur, dass du es deinem Partner schuldig bist und es sich nach Sitte und Moral gehört, solch eine Sache zu „beichten“, sondern du wirst dich danach auch besser fühlen. Geheimnisse dieser Art mit sich herumzutragen, sind eine enorme Belastung. Zumal sich dein Partner sowieso fragen wird, warum du dich neuerdings „so merkwürdig“ verhältst.

Und auch bei deinem Partner gilt: Versuche die Sache ruhig und mit Bedacht zu klären. Hitzige, emotionale Diskussionen führen selten zum Ziel. Gib auch deinem Partner Zeit, alles zu verdauen und sich in Ruhe eigene Gedanken zu machen.

Hilfe holen

Diese schwere Zeit solltest du nicht alleine meistern. Nimm Hilfe an, nicht nur von deiner engsten Familie und deinen Freunden, sondern auch professionelle Hilfe. Bewährt haben sich Hilfsangebote wie zum Beispiel die Beratungsstelle pro familia, beim örtlichen Jugendamt oder beim VAMV (Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.).

Rechtliches

Beacht, dass wenn du zum Zeitpunkt der Schwangerschaft verheiratet bist, dein Ehemann automatisch als gesetzlicher Vater anerkannt wird. Daraus folgt, dass deine Affäre die Vaterschaft nicht anerkennen kann. Hat dein Ehemann Zweifel daran, dass er der biologische Vater des Babys ist, dann kann er die Vaterschaft innerhalb von zwei Jahren anfechten. Die Frist beginnt, sobald die ersten begründeten Zweifel aufkommen. Verstreicht die Frist fruchtlos, dann kann die Vaterschaft nicht mehr angefechtet werden.

Gleichzeitig kann der biologische Vater die Vaterschaft anfechten. Daran sind allerdings einige Grundvoraussetzungen geknüpft:

– Es muss nachgewiesen werden, dass der biologische Vater mit der Mutter zum Zeitpunkt der Zeugung Geschlechtsverkehr hatte.
– Der „Scheinvater“ lebt mit der Mutter in Scheidung oder es besteht keine sozial-familiäre Bindung zum Kind. Leben Mutter und Scheinvater also eine glückliche Ehe und das Kind somit in einer intakten Familie, dann ist keine Anfechtung möglich.
– Die Anfechtungsklage muss innerhalb einer Frist von zwei Jahren erhoben werden.

Schwanger von Affäre – nicht das Ende der Welt

Schwanger von der Affäre zu sein, bedeutet ganz sicher keinen Weltuntergang. Das Leben geht weiter und alles im Leben hat seinen Zweck. Wäge deine Entscheidung, wie du nun weiter vorgehen willst, ganz genau ab. Es findet sich immer Hilfe und in der heutigen Zeit ist eine Schwangerschaft von einer Affäre nicht mehr so dramatisch, wie sie es noch vor 50 Jahren war. Ängste und Zweifel sind normal und diese werden noch für eine lange Zeit bestehen bleiben. Dennoch: Wenn du dich mit Müttern unterhältst, dann wird dir jede dieser Mütter bestätigen, dass es nichts Schöneres gibt, als ein Kind auf die Welt zu bringen. Spätestens wenn du es nach der Geburt in deinen Armen hältst, wirst du wissen, dass es sich alles gelohnt hat.

Bewertung:

Redakteur: Arne

Hallo, ich bin Arne und seit Anfang an dabei. Mir macht es unglaublichen Spaß Artikel zu verfassen. Jeden Tag mache ich mich auf die Suche nach neuen und interessanten Themen. Falls ihr Themen-Wünsche habt, meldet euch doch bei mir.

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